Titel: Carnage Autor: kimera Archiv: http://www.kimerascall.lima-city.de/ Original Carnage, Teil 1 FSK: ab 16 Kategorie: Parallelwelt Disclaimer: alles meins! ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ ~+~ Carnage Der Junge bewegte sich ein wenig linkisch zu der pulsierenden Musik, folgte unbewusst den Mustern, die die Scheinwerfer auf das Linoleum warfen. Die Atmosphäre war dicht, komprimierte Spannung und Hitze. Viele Körper drehten sich auf engem Raum umeinander, verschlungenen Pfaden folgend. Der Junge war stolz und ein wenig erschrocken über seinen Mut, allein in ausgerechnet diesen Club zu gehen. Aber er hatte beschlossen, dass diese Nacht eine Nacht der Abenteuer werden würde! So drehte er sich nun gemeinsam und doch isoliert in einer Menge ähnlich hungriger Frauen und Männer, begierig auf den die Spannung lösenden Moment hoffend. Er trug ein abgeschnittenes Netztop aus silbrigem Stoff, darunter eine hauteng sitzende, schwarze Hose aus Fallschirmspringerseide. Die leicht gebräunte Haut war mit einer glitzernden Creme eingerieben worden, verströmte einen Hauch von Vanille, wenn sich der Schweiß mit ihr verband. Unsichere Hände glitten immer wieder suchend über den kleinen silbernen Ring, der über dem Bauchnabel die Haut durchstach. Ein überraschtes Lächeln erleuchtete die angenehmen Züge, wenn die Finger das Schmuckstück fanden. Dann streiften sie durch dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar, verteilten winzige Schweißtropfen. In den dunkelblauen Augen tanzte Abenteuerlust und Lebensfreude. ~+~ Ich tanzte wie immer versunken und langsam zu den vibrierenden Rhythmen, ließ die Basstöne durch meinen Körper gleiten wie Schauerwellen. Meine schwarzen Locken hatte ich mit einem dunklen Band um die Stirn gebändigt, so kamen auch die kleinen, goldenen Kreolen gut zur Geltung. Ich zeichnete mit den Armen müßige Figuren in die heiße Luft, den Kopf in den Nacken geworfen, kreiste um mich selbst. Ich genoss die flirrende Hitze, die Nervosität und latente Aggression, die in der stickigen Atmosphäre lagen. Alle diese Menschen, so gierig auf einander, sich belauernd, taxierend, kriegerisch in ihrem Hunger. Ja, es war genau so, wie ich es gern hatte. ~+~ Der Junge nippte an einem überzuckerten Cocktail, der zweifellos den Absatz steigern sollte. Sein Blick schweifte abschätzig und gleichzeitig verunsichert über das Gewimmel unter den kreisenden Leuchtkörpern. Er bemerkte den Jungen, der sich selbstvergessen allein um sich drehte, in einem seltsam förmlich wirkenden Dress aus weißer Anzughose und passender ärmelloser Weste. »Wie alt er wohl ist?« Da drehte der Junge sich um. Schwarze Augen durchbrachen die Woge der wimmelnden Menschen und bohrten sich direkt in seine Augen. Für einen Augenblick verstummten die Geräusche, hielt die Welt den Atem an. Dann zwinkerte der fremde Junge aufmunternd. ~+~ Ich hatte ihn längst bemerkt, wie er sich am Rand an die Säule lehnte, dieses grässliche Gesöff schluckend, das sie hier ausschenkten, ein wenig unsicher, aber entschlossen, aus diesem Abend etwas für sein Geld herauszuholen. Angetrunken, gerade genug, um aufgekratzt und leichtsinnig zu werden. Ich lächelte ihn an, beendete meine Kreisbewegung wiegend, strich mir durch die Locken, öffnete zögerlich die Lippen. »Komm!« Ich konnte das Blitzen in seinen Augen erkennen, dann nickte er kaum merklich, bahnte sich einen Weg zu mir. Meine Augen badeten im Wohlgefallen seiner anmutigen Gestalt. »Perfekt.« ~+~ Der Junge lehnte sich warm an seinen neuen Freund, ein wenig ermüdet durch das Tanzen und den Alkohol. Er war überrascht von sich selbst, so bereitwillig diesem Jungen zu folgen, kannten sie sich doch erst knapp eine Stunde. Aber er wollte nicht zurückweichen, legte seinen ganzen Mut in diese Nacht, vertraute diesem sanftmütigen Jungen, der ihn so sicher hielt. ~+~ Ich schiebe ihn sanft in das Schlafzimmer, streife ihm langsam die schwere Lederjacke ab, liebkose seine glühende Haut. Er errötet leicht, weicht meinem Blick aus und betrachtet das breite französische Bett mit der purpurfarbenen Bettwäsche. Ich streichele zart über seine weiche Wange, spüre eine Ahnung von Flaum. Als berühre man eine Aprikose. Gemächlich entzünde ich die Kerzen, die in Kandelabern um mein Bett verteilt warten. Er steht noch immer ein wenig unbeholfen in der Mitte meines kleinen Reiches der Sinne. Seine Hand sucht meine flüchtige Berührung auf seiner Haut. Ich zeige ihm meine prachtvollen Zähne, während ich langsam die Knöpfe meiner Weste öffne, um sie über meine nackten Arme auf den Boden gleiten zu lassen. "Hilfst du mir?" Locke ich ihn an mich heran, unschuldig blinzelnd. Er kommt näher, ein wenig tapsig, sucht unsicher in meinen Augen nach einem Hinweis. Ich lege meine Finger auf seine Ellenbogen, folge den sich abzeichnenden Sehnen zu den Handgelenken, bewege sie sanft zum Reißverschluss. Er senkt den Kopf, bis zu den Haarwurzeln errötet, aber er kommandiert seine zittrigen, feuchten Finger, mich aus diesem einengenden Gefängnis des Modediktats zu befreien. "Danke." Hauche ich in sein linkes Ohr, lasse meine Zungenspitze über den kleinen Stecker gleiten. Erschauernd suchen seine breiten Hände Halt auf meiner Taille. "Nun werde ich dir helfen." Wispere ich heiser in seine perfekt gestaltete Ohrmuschel, Mutter Natur ein Zwinkern schenkend. Meine Finger suchen sich entlang der Rippenbögen ihren Weg unter den Stoff, schieben diesen gleichsam in die Höhe. Seine Hände lösen sich von meiner Taille, fliehen in die Höhe, ein leichter Seufzer huscht über seine glänzenden Lippen. Der dünne Stoff fliegt unbeschwert in die Dämmerung. Ich fange seine irrlichternden Augen ein, gleite hinab in seine Gedanken. Spüre sein wildes Herz schlagen, schnell, fordernd. »Geduld, mein Liebster.« Meine Hände erkunden scheinbar spielerisch seinen Oberkörper, Sehnen, Muskelstränge, sanften Flaum. Ich streiche stärker, die Fingernägel nachziehend. Er keucht verwirrt, seine Augen trüben sich ein, in seine Wangen steigt die Hitze, an der ich mich verbrennen will. Meine Zunge benetzt die schmalen Lippen, die ich so kunstvoll mit süßem Nektar betupft habe. In seinen dunkelblauen Augen spiegeln sie sich wider, ein Fixpunkt in seiner dämmrigen Wahrnehmung. "Küss mich." Raune ich an seinen Mund, nur noch eine Ahnung Distanz einhaltend. Unsicher zucken seine Hände hoch, suchen keusch Zuflucht auf meiner Taille. Mein Atem vermischt sich mit seinen hastigen Luftzügen. »So unschuldig.« Ich koste sanft von seinem becircenden Mund, nur eine warme Berührung, lasse ihn entscheiden, ob er wagemutig sein, den verborgenen Geheimnissen auf die Spur kommen will. Sein Herz rast knapp vor meiner Brust, sein Atem, süßlich und heiß, huscht wie der Mistral über mein Schlüsselbein. Bestätigung suchend verfangen sich seine Augen in meinem nachtschwarzen Blick. Obsidian verbirgt, aber er weiß das nicht. Dann gibt er auf. Seine Lippen sind stürmisch, fordernd, ein Brandmal auf meinem Mund entzündend. Ich entfliehe der Hitze, zwinkere bescheiden, fast mädchenhaft, um dann an seiner Unterlippe zu nagen, sie zwischen meine Lippen zu saugen, zärtlich zu liebkosen, mit der Zunge zu umschmeicheln. Seine Finger graben sich fester in mein Fleisch, seine Augenlider senken sich schamhaft. Und wieder ziehe ich mich zurück, lasse ihn die Kälte der Welt ohne meine Nähe spüren, treibe ihn in die Enge. Instinkt lenkt seine Reaktion. Seine kräftigen Hände verlassen meine Taille, die Linke greift um mich herum, presst unsere Lenden aneinander, verschanzt sich auf meiner Pobacke. Die Rechte demonstriert Stärke, legt sich wie eine Klammer um meinen Nacken, nimmt meinen Hals gefangen. Ich erschauere zu seinem Wohlgefallen, lasse seine Zunge ungeschickt über meine Lippen gleiten. »Nur wenige Sekunden, Liebster und der Nektar wird dich deines Verstandes berauben.« Feuchtes, schwammiges Fleisch streift mein Kinn, ich lächle in seine kindischen Versuche, mich zu verführen, hinein. Meine Zunge, fein trainierter Muskel, Instrument der Liebesfolter, fängt ihren Zögling rasch, erkundet seine Beschaffenheit, Visionen wie Feuerblumen auf ihrer Oberfläche hinterlassend. Ich verführe ihn, mir zu folgen in die warmen, feuchten Abgründe meines Mundes, eine unbekannte Landschaft offerierend, die eines wagemutigen Eroberers ungeduldig harrt. Mit täppischem Elan streift er Zähne und Gaumen, sich schließlich verunsichert wieder meiner mütterlichen Führung anvertrauend. Und ich zeichne seine Zähne mit meinem Flammenband, erkunde seinen hungrigen Mund mit Langmut, jede Verwerfung, jede Falte, ja, jede einzelne Geschmacksknospe kostend. Er stöhnt erstickt, sein Griff verstärkt sich, Hitze schießt durch seine Adern, bringt meinen Alabasterkörper zum Vibrieren. Ich unterdrücke ein stolzes Schmunzeln, als sein Penis mir befehlend in den Unterleib sticht. »Geduld, mein Liebster.« Ich schenke ihm einen weiteren erfahrenen Kuss, spiele mit seiner Zunge, die ihre Schwerfälligkeit mit dem Eifer eines gelehrigen Schülers überwindet, entzünde ein wildes Gefecht. Meine Hände nutzen die Muße, um sich der Hose zu bemächtigen, die nun beinahe einkerkernd seine athletische Gestalt umfängt. Mir ist es keine schwere Aufgabe, ihn von der Last irdischer Eitelkeiten zu befreien. Die plötzliche Kühle auf der bloßen Haut ernüchtert ihn ein wenig. Schutz suchend drängt er sich näher an mich heran. Und ich verfalle dem Sirenengesang, löse mich von seiner Seite, kehre ihm den Rücken zu. Ich spüre seine verlorenen Blicke, trübe und ängstlich, meinen delikaten Nacken herbei sehnend, meine anmutige Rückenpartie bewundernd. Ja, mein Körper ist ein Wunderwerk. Bildhauer könnten kein perfekteres Wesen aus Stein erschaffen. Ich lehne mich herab, gebe vor, in der zierlichen Schublade des altmodischen, mit Intarsien geschmückten Nachtschränkchens nach Zaubermitteln für unser Intermezzo zu suchen. Mein Lustkissen ist gut gepolstert, einladend den seidigen Stoff des Slips spannend. Wie ein Seufzer streift mich der Lufthauch, den er erregt ausstößt. »Geduld, mein Liebster.« Wenn ich mich umdrehen werde, wirst du vor mir stehen, hastig entblößt, unsicher und in kindlichem Vertrauen. ~+~ Ich habe ihm den Schutz einer luftig-leichten Bettdecke gewährt, seinem Schamgefühl eine Referenz erwiesen. Nervös, mit blühenden Wangen verfolgt er die Spur, die meine Küsse auf seiner Brust hinterlassen. Zuerst nur schmetterlingszart, eine Mokerie, dann fester, erdiger, mit Zunge und Zähnen. Den Schweiß schmeckend steigt ein ungewöhnliches Aroma aus Salz und Vanille in meine Nase, die Nüstern blähen sich neugierig. Meine kreisende Suche führt mich zu seinen Brustwarzen, knospend, bereits alert meine Zuwendung erwartend. Ich umschließe sie mit den Lippen, sauge sanft. Er seufzt unter mir. Seine Finger graben sich in meine Schulterblätter. Scharfe Zähne steigern die Lust, das Sonnengeflecht aus Nerven penetrierend. Seine Brust wirft sich mir entgegen, um Fortsetzung bettelnd, aber ich verlasse ihn, kontrolliere seine Aufmerksamkeit. Die dunkelblauen Augen sind aufgerissen. Seine Lippen flüstern lautlos Wehklagen über meine schnöde Grausamkeit. Ich schenke ihm mein aufreizendes Lächeln, betrüge seinen Instinkt. Langsam spazieren meine Fingerspitzen über seine dampfende Haut, ich führe sie zu meinen Lippen. Seine Augen fixieren jede meiner kleinen Gesten, gierig, anfeuernd. Ich schiebe in Zeitlupe die Finger einzeln tief in meinen Mund, ziehe jeden liebevoll wieder an das Tageslicht. Endlich erlöse ich ihn aus meinem Zaubergespinst, massiere kreisend die Knospen seiner Brustwarzen, lausche fasziniert dem Kaleidoskop an Lauten, die ich ihm entlocken kann. Eine gutturale Melodie, heiser, unsicher, vielversprechend. Mein Gewicht legt sich schwer auf seinen glühenden Körper, presst angestaute Luft hinaus. Ich streife seine Rippenbögen, gleite an ihnen entlang zu seinen Hüften, verziere die weiche Haut. Schöne, straffe Muskeln, ein Sportler sicherlich. Ich tauche ein in seinen hungrigen Mund, der sich mir lechzend anbietet, die geröteten Lippen verheißungsvoll gespannt. Während ich seine Zunge duelliere, bebende Lustgeräusche ersticke, drücke ich die muskulösen Beine auseinander, suche seine Erektion. In meinen Händen erzittert die daunenweiche Haut, um sich dann mir entgegenzustrecken. Ich entziehe mich seiner Aufwartung. Nur meine Fingerspitzen tippen fremde Muster in dieses vibrierende Stück Fleisch, noch heißer als der Körper, noch schwerer als sein pulsierendes Herz. Verlangen tost durch meinen Geist, hervorpreschend, instinktiv. »Geduld, mein Liebster.« Ich verlängere den erstickenden Kuss, spüre seine fahrige Gegenwehr, besänftige seine vage Unruhe mit einem Tanz zwischen seinen Eicheln. Er wimmert unter meiner Liebkosung, noch nicht das Timbre erreichend, das ich zu hören wünsche. Sein rechtes Ohr zieht meine Zähne an, ich hauche einen Tagtraum in diesen jungen Geist. "Nimm mich und ich bin dein." Erleichterung rieselt durch seinen Körper, dass mein Verlangen ihm nicht allen Mut abverlangt. Ich verwöhne die warmen, strammen Muskeln in seinen Beinen, gleite an seiner bebenden Brust hinab, sauge tief seinen scharfen, fast tierischen Geruch auf. Seine Erektion beansprucht alle Aufmerksamkeit, meine Zungenspitze kostet von der feinporigen, muskulösen Haut. Aber ich weise die forsche Annäherungen zurück. Ich weiß einen angemesseneren Platz für diesen vorwitzigen Luststab. Seine Augen verfolgen mich, erwartungsvoll, ängstlich, trübe vor Lust. "Ich bin dein." Verheißungsvolles Versprechen, melodiöser Sirenengesang. Hypnotisiert lässt er mich Platz nehmen auf seinem glühenden Körper, dann führe ich ihn langsam in mich ein, meine Muskeln entspannen sich, begrüßen heiß diesen fremden Eindringling. Hilflos zittern seine Finger, als ich meine zwischen sie gleiten lasse. "Bewege dich." Flüstere ich rau in sein glühendes Gesicht. Meine Muskeln ziehen sich leicht zusammen. Körper und Geist in Kontrolle. Er keucht. Ich fühle das Blut in seinem Körper rauschen. Harte Schläge treiben sein Herz in flimmerndes Stakkato. Endlich begreift er. Einen scheuen Versuch wagend treibt er seinen Penis tiefer in meinen Körper. Ich umfange ihn wie eine Gussform, allein für seinen Körper geschaffen. "Mehr." Weise ich ihn schmelzend an, gönne mir Schwäche, seufze leise. Die Versuchung ist zu groß, sein Instinkt fordert in urzeitlicher Tradition meine Unterwerfung ein, steigert sich in einen Rausch. Heftiger, rasanter folgen die Stöße, er lächelt mit gebleckten Zähnen: das Tier in seiner Seele hat den kultivierten Mensch verdrängt. Schweißperlen benetzen seine Haut, eine rosige Tönung färbt seine angenehmen Züge. Sein Geruch, animalisch und scharf, umwölkt meine Sinne. »Geduld, mein Liebster.« Ich lasse ihn gewähren, verliere mich in der Symphonie seiner Lust, endlich die Tiefe erreichend, die ich erstrebe. Mein Lächeln geht ins Leere, denn seine Augenlider zucken geschlossen, seine Finger graben sich in meine Handrücken. Flutwellen seiner Leidenschaft, ein kochendes Brodeln durchströmen meinen Körper, invahieren meinen Geist. Ich entfliehe ihm wie eine Traumgespinst, verlasse seinen Körper. Er wimmert in der Einsamkeit, als ich mich von ihm löse, strebt unsere erneute Vereinigung an. "Bitte!!" Gurgelt er verzweifelt. Meine Finger wischen müßig mikroskopische Tropfen von seiner gefurchten Stirn. "Willst du mein sein?" Er schnappt nach Luft, gequält in seinem Liebeshunger. Ich erwarte seine Entscheidung mit Geduld. Endlich erlangt er soweit seine Beherrschung wieder, dass er sich mir unterwerfen kann. "Ich bin dein!" Zauberworte, heiser hervorgestoßen, hastig, voller Erwartung, ob sie wohl den Schlüssel zu seiner Erlösung verkörpern. Ich belohne seine Wahl, lasse ihn erneut meinen Körper bewohnen, wie einen Handschuh eng um sein Glied geschmiegt. Wir tanzen in dem ewigen Rhythmus Liebender, er singt für mich seine Melodie der Lust. Ich gestatte ihm einen atemlosen Triumph. Seine Körperflüssigkeit schießt durch meinen Körper, infiziert mein Herz. Er lacht laut, erleichtert, glückselig, vollkommen entrückt. Ich löse unsere verbundenen Finger, beuge mich vor und studiere sein Gesicht, so jung, so strahlend. Als ob ihn eine Glorie von Ewigkeit umschmeichelt. »Nun ist es Zeit, mein Liebster.« Ich kontrahiere meine Muskeln, trainierter Körper, beherrscht von unbeugsamen Geist. Er stöhnt erschrocken, als ich ihn in mir einkerkere, den Druck verstärke. Seine Augen glühen noch von der Ekstase, aber Angst flackert unsicher auf. Ich lächle sonnig in sein brennendes Gesicht und presse erneut. Sein Mund verzerrt sich in Agonie, aber der Schrei wandert in meine Kehle, gut verschlossen mit meinen Lippen. Seine Arme rudern sich fahrig frei, aber ich versiegele sie mit geübtem Klammergriff in dem feuchten Bettlaken. Mein Körper erfüllt sich mit seinem Schluchzern, während ich langsam seine Lebenskraft aussauge. Er wehrt sich mit bemerkenswerter Verbissenheit, aber ich habe das nicht anders erwartet. Seine Augäpfel verdrehen sich, weiße Flecken in einem feurigen Gesicht. Spasmen zucken durch die verdrehten, gefangenen Glieder, während ich mich berausche an seiner Schönheit. Der Schönheit des Lebens. Als sein Herzschlag mit einem furiosen Tremolo verstummt, entgleitet mir sein Leib. Erfüllt von der Süße seiner Lebensflamme sacke ich glühend auf die feuchten Laken. Frei nach George Bernhard Shaw: die Jugend ist an die Jugend vergeudet. Man nennt mich Carnage, ein Name der Berufung. Ich lächle in die Finsternis meiner Ewigkeit. Nun, dieser schöne Jüngling war von seiner Unzulänglichkeit befreit. Ich räkle mich katzenhaft. Die Nacht ist noch jung. ~+~ Als er das Zimmer verließ, flackerten die Kerzen panisch. Ein regenbogenfarbener Nebel schwebte aus einem geöffneten Fenster. Zurück blieb allein ein silbriger Ring auf purpurnen Laken. ~+~ ENDE ~+~ Vielen Dank fürs Lesen! kimera PRODUKTIONSNOTIZEN Titel eines Zyklus aus einzelnen Episoden aus Carnages Leben und gleichzeitig auch die erste Erzählung, als diese noch in der Morrison-Serie erschien. Nach Angel {siehe Angels Geschichte} hat er sich zu einem ausgesprochen populären Chara entwickelt, der sich sogar einmal fremdlenken ließ, was vermutlich an seinem gefährlichen Charme und seiner mysteriösen Lebensgeschichte liegt. Mit Carnage kommt man vielen Dingen näher, oftmals nicht in der beabsichtigten Form, und obwohl ein Teil seiner Biographie mittlerweile enthüllt wurde, gibt er noch immer Gastspiele, um seinen Hunger zu befriedigen ^_~ Ach ja... er is Meiner!! *eg*