Titel: Passion Fruit Autor: kimera Archiv: http://www.kimerascall.lima-city.de/ Kontakt: kimerascall@gmx.de Original Neko-chans Forbidden Taste-Challenge (siehe Informationen), Teil 1 FSK: ab 16 Kategorie: Phantastik Erstellt: 21.11.2001 @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- @3--- Passion Fruit "Ey, Jerry, schaffst du, verdammt noch mal, deinen fetten Arsch endlich hier runter?" Jerry wischte sich fettige Strähnen aus dem Gesicht und spuckte aus dem Fenster auf die Dachtraufe. "Mann, halt's Maul!", brüllte er übellaunig die enge Stiege herunter. Er schnickte den Zigarettenstummel auf die kahlen Holzbohlen und zertrat ihn sorgfältig mit der Spitze seiner schweren Arbeitsschuhe. Das winzige Kämmerchen in dem altersschwachen Haus war nun fast leergefegt. Einzig ein alter Reisekorb, der vermutlich von der ersten Generation der Automobile stammte, ruhte noch in einer staubigen Nische. Jerry hob den unerwartet schweren Korb an. Dieser erbrach durch ein zuvor nicht erkennbares Loch in der Lederbemäntelung seinen Inhalt auf Jerrys Schuhe, ein Kaleidoskop an vergilbten Photographien, Murmeln, farbigen Kieseln, gefolgt von einer wahren Lawine an Kleidungsstücken. "Scheiße, verfluchte!!" Mit einem wuchtigen Tritt in die Breitseite beabsichtigte Jerry Rache zu nehmen. Allerdings nahm sich diese nicht so aus, wie er erwartet hatte. Es zog sich nämlich in dem Leder ein tiefer, brüchiger Riss bis zur anderen Kante der Truhe, und nun hielt nicht mehr den Inhalt zurück. Jerry brüllte einige Verwünschungen, packte einzelne Ballen an Stoff und persönlichen Kleinodien ganzer Generationen und feuerte diese mit Schwung zum Fenster hinaus. Gut kalkuliert prasselten die Memorabilien in den rostigen Container, zu den zertrümmerten Möbelstücken und den durchgetretenen Teppichen. "Diese blöde Alte!! Warum zum Teufel hebt jemand so viel Mist auf?!" Wieder und wieder bückte er sich und schleuderte in den geräumigen Leib des Abraumers hinunter. Als er die letzte Ladung, erstaunlich neuwertige Kleidung, gerade mit der Befriedigung eines berühmten Basketballers versenkte, drang ein diskretes, metallisches Klirren an sein Ohr. Jerry kratzte sich im Nacken, ging dann in die Hocke, um die Ursache des Geräusches zu inspizieren. In seinen gesteppten Handschuhen fand sich ein altmodischer Bartschlüssel. Allerdings maß er in der Länge die gesamte Hand, viel zu gewaltig für ein normales Schloss. "Wasn das für ein Dings?", grummelte er verdrossen und drehte den Schlüssel in seinen Händen, unschlüssig, welchen Wert er seiner Entdeckung zurechnen sollte. Der Schlüssel selbst, filigran geschmiedet und verziert, schimmerte matt in einem dunkelgrünen Ton, der an die Edelpatina moderner Legierungen erinnerte. Jedoch fanden sich weder blanke Spuren des Gebrauchs, noch nachgedunkelte Partien der schädigenden Abnutzung durch fettige Hände. Jerry schnalzte mit der Zunge. "Hey, Penner, willste da oben einziehen, oder was?!" "Bepiss dich nicht, Sackgesicht!", antwortete Jerry, aber ohne den üblichen Elan, beschäftigte ihn doch die soeben entdeckte Inschrift in sehr viel stärkerem Maße. "Passion Fruit Key, The Castle", buchstabierte er mit gefurchter Stirn laut. The Castle? Hieß nicht so das große Anwesen an der Ausfallstraße, inmitten einer gewaltigen Grünanlage? Jerry grinste selbstzufrieden, als er den Schlüssel in der Brusttasche seiner Latzhose versenkte. Das versprach möglicherweise einen fetten Finderlohn. @3--- Jerry stapfte, die Hände tief in die Taschen seiner abgenutzten Lederjacke versenkt, durch die weitläufigen Parkanlagen. Direkt hinter einer dichten Hecke begann das private Areal des Anwesens, das man nur unter dem Begriff "The Castle" kannte. Er hatte sich mit den üblichen Floskeln von seinen Kollegen aus der Firma verabschiedet, einem "diskreten und professionellen Unternehmen zur Haushaltsauflösung und Entrümpelung", zumindest kündete der Eintrag in den Gelben Seiten davon. Jerry spuckte auf den sorgfältig gerechten Kies aus und machte sich auf, die verschlungene Auffahrt zu erkunden. Nach etwa zehn Minuten war er außer Atem, obwohl der Weg nicht anstieg, aber die seltsam verdichtete Luft innerhalb der hohen Hecken und gewaltigen Bäume, die tiefe Schatten warfen, drückte ihm auf Gemüt und Lunge. Als sich endlich die einschüchternde Vegetation lichtete, ragte vor Jerry ein mittelalterliches Schloss auf, eine Trutzburg, massiv und uneinnehmbar. Über einen von mächtigen, schwarzen Harthölzern gefertigten Steg ging es wenige Meter oberhalb des gefluteten Burggrabens in das festlich beleuchtete Innere des Schlosses. Jerry legte staunend den Kopf in den Nacken. Sein geöffneter Mund enthüllte eine gelblich verfärbte Zahnreihe, die von hartnäckigem Nikotinkonsum kündete. Jüngere Generationen hatten der schweren Architektur verspielte Zinnen und Türmchen hinzugefügt. Das gusseiserne Fallgitter war mit Ranken überwachsen, der kopfsteingepflasterte Innenhof sorgfältig von Grün befreit. Jerry blähte die Schultern mächtig auf und stolzierte direkt auf den Eingang zu, eine gläserne Pforte, die einen dunkelroten Teppich willkommen hieß. Bevor er suchend nach einer Klinke oder einem ähnlich profanen Utensil Ausschau halten konnte, wichen die Türflügel geräuschlos in die Lobby zurück, wo Jerrys schwere Arbeitsstiefel tief in hochflorigem Teppich versanken. "Meine Fresse!", entfuhr es ihm. Automatisch wischte er sich durch die fettigen Haare, nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht mehr in der rechten, geölten Form. Ein riesiger Kandelaber, der von immensen Gewichten gehalten wurde, schwebte von der kuppelartigen Decke, illuminierte die Eingangshalle warm. Verteilt fanden sich gepolsterte Fauteuils, Sofa und niedrige Beistelltisch in edlem Holz, in den Farben Royal und Bordeaux dezent aufeinander abgestimmt. Jerry, der an der fusseligen Konsistenz seiner Zunge bemerkte, dass er bereits geraume Zeit mit offenstehendem Mund herumgaffte, klappte denselben knackend zu und wanderte breitbeinig wie ein Revolverheld auf die Rezeption zu. Ein schlanker Mann von undefinierbarem Alter in einer maßgeschneiderten Uniform lächelte ihm reserviert entgegen. "Guten Abend, mein Herr. Womit können wir Ihnen dienen?" Jerry kramte in der Brusttasche seiner Latzhose herum, was einige Wolken an Staub und Sägemehl auftrieb. "Hier, Meister", knallte er den Schlüssel auf die polierte Theke in rosafarben geädertem Marmor, "der Trümmer müsste in eure Hütte gehören!" Der Rezeptionist zog eine Augenbraue hoch, neigte leicht den Kopf und wies Jerry mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen. Jerry, der erwartete, dass man ihn nun in das Büro führen würde, um die Details der Entlohnung zu verhandeln, kommentierte die Ausstattung lautstark. "Verdammt scharfe Bude, hier. Echt geil. Müsst ja massig Schotter machen, oder, Alter?" Der Rezeptionist wandte sich halb herum, lächelte, verbeugte sich knapp und setzte wortlos den Weg fort. Eine sicherlich von jüngeren Generationen eingefügte Freitreppe schloss sich dem gewaltigen Springbrunnen an, der das Herzstück der Eingangshalle bildete. Die flachen Stufen, mit wertvollem, paisleygemusterten Läufern verkleidet, teilten sich mit graziösem Schwung, um in rechtwinkligen Bögen in eine Galerie zu münden. Entlang der Galerie, in verschiedenen Farben gehalten, teilweise mit Leder oder kostbarsten Stoffen bespannt, verlief sich eine schier zahllose Reihe von Türen. Jerry folgte seinem Begleiter schlurfend, ließ heimlich eine Hand an der teuren Tapete entlangwandern, amüsierte sich über das leise Kratzen. Vor einer in kardinalrotem Brokat bezogenen Tür hielt der alterlose Mann inne, verneigte sich erneut. "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend, mein Herr." Und entfernte sich gleitend, ohne auf Jerrys ratloses Glotzen und Schnaufen zu reagieren. Dieser musterte die Tür, dann den Schlüssel zwischen seinen Fingern. [Passion Fruit] letterte ein Messingschild. "Scheiße, was ein hammergeiler Laden!", stellte Jerry erneut elaboriert fest, schob dann energisch den Schlüssel in das kunstvoll ziselierte Maul eines Fabeltiers. Erstaunlich leichtgängig ließ sich der Schlüssel drehen, schwang die Tür sanft in einen großen Raum, der augenscheinlich in einer wilden Mixtur aus britischem-pazifischem Kolonialstil und Pseudo-Dschungel gehalten war. In der Summe bedeutete dies, dass sich neben einem gewaltigen Bett aus Bambusgehölz mit schimmmerndem Moskitonetz Rattangestühl, ausgestopfte Kissen, Stoffhängematten und Windspiele fanden. Von einem grünen Mantel aus unterschiedlichster Vegetation umgeben. Von der kaum erkennbaren Zimmerdecke rankten sich exotische Gewächse mit farbenprächtigen Blüten, in sanfte Bewegung gesetzt durch einen riesigen Deckenventilator. Die vorherrschenden Farben waren allesamt dunkel, schattenhaft, zwischen Bordeaux, Purpur und diversen Mahagonitönen. Inmitten dieses malerischen Durcheinanders saß eine grazile Gestalt auf einem ballförmigen Kissen und kehrte Jerry den Rücken zu, offenkundig in etwas vertieft, das leise elektronische Geräusche von sich gab. Jerry bemerkte kaum, dass die Tür ins Schloss rastete, weil seine spärlichen Gedanken sich überschlugen. Sein Blick indessen klebte förmlich auf dem anmutigen, champagnerfarbenen nackten Rücken, wanderte über ebenholzfarbene, prächtige Haare und beurteilten die Partie unterhalb des dezent gefärbten Stoffstückes. "Ich werd verrückt, der Schuppen is n Bordell!!" Sein Ausruf, gefolgt von einem durchdringenden Pfeifen, zog die Aufmerksamkeit der exotischen Schönheit auf sich. "Oh, ich habe Sie gar nicht bemerkt, mein Herr." Die Gestalt erhob sich graziös und strich den Sarong glatt. Jerry fluchte kräftig. "Verdammte Scheiße, das ist ja ein Kerl?! Was fürn perverser Laden ist das hier?! Hey, ich will mein Geld zurück!!" Der junge Mann, ein spöttisches Lächeln in den anmutig geschwungenen Mundwinkeln, posierte vor Jerry, die schwarzen Augen funkelnd. "Soweit mir bekannt ist, habt Ihr keine monetäre Leistung entrichtet", korrigierte er liebenswürdig, um dann die Handflächen aneinander zu legen und sich rasch zu verneigen. "Ich bin der Passion Fruit Key, willkommen." Jerry wich zurück. "Scheiß auf das Willkommen, du halbe Portion! Wenn's hier keine Weiber mit großen Möpsen gibt, dann hau ich ab!" "Ich bedaure außerordentlich", log der Key mit unbezähmbaren Zwinkern, "aber das wird wohl nicht möglich sein, denn die Tür ist mit einem Zeitschloss gekoppelt. Vor morgen Früh könnt Ihr den Raum nicht verlassen." Jerry stürmte am Key vorbei und riss die bunten Vorhänge an der Stirnseite des Raumes auseinander. Dahinter fanden sich aber nicht, wie ein ungeschulter Beobachter vermuten konnte, bogenförmige Fenster, sondern eine sorgfältig verputzte Wandfläche in warmen, vanillefarbenem Ton. "Kacke!", brüllte Jerry enthemmt und schmetterte eine Faust heftig gegen die Wand. Machte dann auf den Absätzen kehrt, wischte stürmisch einige Windspiele und Ranken aus dem Weg, um den Key hart am Handgelenk zu packen. "Okay, Schwanzlutscher, wie komme ich hier raus?!" Der Key kämmte mit der freien Hand die schulterlangen Haare hinter ein Ohr und legte den Kopf schief. "Wie ich schon erwähnte, mein Herr, vor morgen Früh ist es nicht möglich, dieses Gemach zu verlassen. Ihr könnt mich übrigens Passion nennen." Jerry starrte in das ein wenig flächige Gesicht mit den ausgeprägten Wangenknochen, die cremig-makellose Haut. "Bild dir bloß nicht ein, dass ich mit dir rummache!", polterte er ungehalten und schleuderte Passion von sich weg. Dieser rollte sich katzenhaft ab, um mit elegantem Schulterzucken wieder seinen Platz auf dem Sitzkissen einzunehmen und ein Controlpanel für eine Computerspielstation geschickt zu bearbeiten. Bald mischten sich elektronische Melodien in das sanfte Singen der Windspiele, während Jerry sich mit verärgertem Grunzen auf eine Rattan-Chaiselongue fallen ließ. Das leise Knirschen und Knacken der wasserdampfgebändigten Hölzer nagte an seinen Nerven. »Von wegen Belohnung!« Er setzte sich ruckartig auf, was dem Möbelstück ein protestierendes Quietschen entlockte. "Was treibste denn da?!", knurrte er Passion an, der leicht wippend dem Spielgeschehen auf einem portablen Fernseher folgte. "Ein so genanntes Jump'n'Run-Adventure, mein Herr", kam die melodiöse Replik, vollkommen neutral im Tonfall. Jerry ließ die Sitzgelegenheit hinter sich, trat wuchtig neben Passion, auf seinem Pfad verschiedene Gegenstände roh beiseite tretend. "Rutsch mal", drängte er sich neben Passion, fläzte sich dann auf dem Boden und griff nach einer zweiten Fernbedienung. Passion verfolgte Jerrys Aktivitäten mit milder Belustigung, enthielt sich aber jedweden Kommentars. Schon bald entbrannte ein heftiger Zweikampf, der kaum verbarg, dass Jerry nicht nur motorisch weit unterlegen, sondern auch von bedauernswert langsamer Auffassungsgabe war. "Verdammte und verfickte Scheiße!!", exklamierte Jerry wutschnaubend und schleuderte seine Konsole auf den Boden, wo sie sich schlitternd in einem Kissenberg verlor. Mit seelenruhiger Miene legte Passion die eigene Konsole betont sanft auf dem Boden ab und schlug die dunklen Augen undurchdringlich auf. "Wir könnten auch eine andere Form der Unterhaltung wählen, mein Herr." Jerry grub die Finger brutal in die ebenholzfarbenen Haare und riss Passion an sich heran. "Hör gut zu, du dämlicher Wichser, verarsch mich ja nicht!!", drohte er Passion mit geballter Faust direkt vor der flachen Nase. Passion zuckte nicht einmal mit einer Wimper. "Das würde ich niemals wagen, mein Herr", lächelte er eisern zurück. "Is auch besser so, sonst muss ich dir ne Lektion erteilen!", brummte Jerry gewichtig und überaus selbstzufrieden. "Das wird nicht nötig sein, mein Herr", zwitscherte Passion, ein kaum merkliches ironisches Zucken in den Mundwinkeln. Jerry lachte kollernd. "Ist verdammt clever von dir zu kapieren, wer hier der Boss ist." Er grinste überlegen und bohrte sich mit einem Finger im Ohr. "Du würdest den Kürzeren ziehen, Weichei", bestätigte er gönnerhaft, "wenn ich dich im Schwitzkasten hätte, wärst du in ner Minute platt!!" Der Key lächelte gleichbleibend rätselhaft und entgegnete sanft, "davon bin ich überzeugt, mein Herr. In Eurer Gegenwart bleibt mir geradewegs der Atem weg." Jerry starrte in das makellose Gesicht und grübelte. Konnte der Kerl etwa eine Schweinerei in seinen Worten versteckt haben?! Allein, die durchaus perfide Anspielung auf seinen ungepflegten Körperzustand und die damit einhergehende Geruchsbelastung, die jedes Wesen mit ausgeprägten Sinnen in die Ohnmacht trieb, grub sich verborgen in sein Unterbewusstes ein. Um dort brodelnd und köchelnd auf den geeigneten Moment der Eruption zu lauern. In der Zwischenzeit befleißigte sich Passion damit, einige der Pflanzen mit trübem Wasser zu versorgen und sich eine Blüte hinter das rechte Ohr zu stecken. "Scheiße, ich wette, das ist alles, was du tust, hä?! Herumliegen, ballern, das Grünzeug abgrasen und gefickt werden!" Jerry wischte grob das Moskitonetz beiseite und plumpste schwer auf die stabile Matratze. "Das is doch kein Leben für 'nen richtigen Mann!! Ein richtiger Kerl steht morgens auf, frisst n halbes Dutzend Eier, damit seine Orgel flötet, geht dann raus und stählt seine Muskeln bei harter Arbeit. Und abends zischt er mit den Kumpels einen und legt ne Braut flach, bis sie kreischt." Er fuhr sich selbstverliebt und prahlerisch durch die Haare, spannte dabei die gewaltigen Brustmuskeln, die die Nähte der Latzhose und des schmuddeligen Shirts darunter zum Knirschen brachten. Allein, die Vorstellung endete kläglich, da er in den Restölpartien seines Schopfes steckenblieb. "Gibt's in dem Schuppen auch ne Dusche?", erkundigte sich Jerry mit einem Grunzen, stemmte sich von der Matratze hoch. "Selbstverständlich, mein Herr, alles steht zur Ihrem Vergnügen bereit", folgte die prompte, samtig weiche Replik. Passion stellte die zierliche Gießkanne ab und geleitete in Tanzschritten den geschätzten Gast in einen durch Perlenschnüre abgetrennten Nebenraum, der in einer dschungelartigen Umgebung auch eine luxuriöse Nasszelle bot. Jerry stolzierte betont hart auftretend an Passion vorbei, der sich dezent in eine Wand aus Efeublättern und Weinlaub zurückzog und kletterte in die Dusche, entkleidete sich. Achtlos seine verschmutzten und schweißgetränkten Kleider auf den Boden schleudernd rammte er dann die Glasscheibe zum Einstieg hinter sich zu und drehte das Wasser auf. Im aufsteigenden Dampf suchte Jerry tastend nach den Flaschen und Tuben, die in vornehmen Unterkünften auf den willkommenen Gast zu warten pflegten, angelte einen kurvenreich geformten Flakon heran und öffnete diesen. Ein schwerer, betäubender Duft stieg in seine Nase, fremdartig verdichtet aus süßen Gehölzen und herbem Nektar exotischer Blütenkelche. "Boah, was ne Plörre!", keuchte Jerry, nahm aber keineswegs davon Abstand, sich schaumschlagend mit dem schimmernden Gel einzuseifen. Frisch abgebraust und mit erheblich verbessertem Gesamteindruck entstieg er der Kabine, um sich in einen bereitliegenden, flauschigen Bademantel zu hüllen, delikaterweise in einem provozierenden Orchideenton gehalten. Den Raum durchmessend ließ er sich ungeniert ächzend auf dem Bett nieder, die nassen Haare klatschten auf die gestärkten Laken. "Hey, und was wird nun geboten?", krakeelte er aufgekratzt und revitalisiert in den Betthimmel. Passion materialisierte sich an seiner Seite und nahm anmutig Platz. "Was immer Euer Begehr ist, mein Herr, wird Euch offeriert", seine melodische Stimme färbte sich warm. Jerry drehte den Kopf und musterte die schlanke Gestalt neben sich. "Scheiße noch mal, wenn du nen Bastrock tragen würdest und Holz vor der Hütte hättest, würd ich dich jetzt rannehmen, bis die Laken rauchen!", grölte er, von sich selbst eingenommen und trommelte primatenhaft auf seinem Brustkorb herum. "Ich könnte Euch zur Entspannung eine Massage anbieten, mein Herr", schlug Passion unbeeindruckt und samtig vor, begleitet von einem liebreizenden Augenaufschlag. Jerry knurrte, erwog das Angebot mit gefurchter Stirn, nickte endlich zustimmend. "Aber versuch keine abartigen Sachen, klar?!", schmetterte er dem Key drohend entgegen, bevor er sich aus dem Bademantel blätterte. "Ich würde nicht im Traum daran denken, mein Herr", versicherte Passion ohne die geringste Gemütsregung. Entnahm einem Bastkörbchen eine dunkle Glasflasche, in der sich durchscheinendes, aromatisch duftendes Öl befand. Den Sarong leicht raffend kniete er sich neben Jerry auf die Matratze, während jener sich schon behaglich grunzend auf den Bauch drehte. Passion rieb das Öl behutsam zwischen den wohlgeformten Händen, beugte sich dann hinüber, einen grazilen Schatten werfend und begann, die aufgeblasenen Muskeln und verspannten Partien in Nacken und Rücken sowie entlang der Arme zu kneten und zu zupfen. Jerry sonderte eine ganze Kakophonie an Grunzlauten und Stöhnen ab, bis er befand, dass es genug sei und Passion ohne Warnung mit ausgefahrenem Ellenbogen zurücktrieb. "Vorne rum kannste dich auch nützlich machen, Arschwärmer, aber bleib bloß von meinen Kronjuwelen weg!" Passion neigte galant den Kopf, seidig-glatte, ebenholzfarbene Wogen schmiegten sich an Wange und Schultern. Dann gürtete er behände den Sarong knapp in Schritthöhe, um sich in respektvollem Abstand zu der eifersüchtig gehüteten Quelle aller Selbstüberhöhung, zu knien und Jerrys Arme sanft über den Kopf zu führen, damit sich die Muskeln spannen konnten. Geschickt massierten seine erstaunlich kraftvollen Finger das Duftöl in die sich rötende Haut ein, vom Herzen weg in die Arme, bis hoch zu den Fingerspitzen. Jerry schloss die Augen, stöhnte erneut wohlig und räkelte sich unbewusst unter der kundigen Führung, seine ein wenig zu fleischigen Wangen färbten sich dunkler. Passion lächelte nachsichtig, als sich baumstarke Ranken in eigener Regie um die breiten Handgelenke wanden. Ließ eine Hand unter den Sarong gleiten, um aus der Perlenschnur, die das winzige Stück Stoff hielt, das seinen Schritt durchmaß, eine Drahtschlinge mit zwei hölzernen Endstücken zu ziehen. Eine Bewegung, schneller als ein Wimpernschlag und das stählerne Band schmiegte sich erstickend eng an Jerrys Hals. Dieser riss überrascht die Augenlider auf, verkrampfte die Arme in vergeblichem Bemühen, den dornigen Ranken zu entkommen, zuckte hilflos zappelnd unter dem Key, der mit einem engelsgleichen Lächeln auf Jerrys ungebändigten Hüften Platz nahm. "Was...was soll das?!", gurgelte Jerry würgend, als Passion mit nonchalantem Lächeln die Garotte mit der linken Hand mühelos enger zog. "Spracht Ihr nicht davon, es mir zu 'besorgen', mein Herr? Wie mich dünkt, 'bis die Laken rauchen'?" Passions sanftes Schmunzeln äderte sich in den Mundwinkeln maliziös, während die freie Rechte durch Jerrys verstrubbelten Schopf spazierte, um sich dann hart darin zu verkrallen. "Nun", der Key dehnte das Wort im Mund, "ich werde Euren Wunsch erfüllen, im Rahmen meiner bescheidenen Disposition. Aber zunächst..." Jerrys Kopf flog hart auf die Matratze, während Passion sich nach einer sanft in der Brise des Deckenventilators schwingenden Ranke ausstreckte und eine dort gelagerte Frucht abpflückte. Ohne die Drahtschlinge mit ihrer todbringenden Verquickung der beiden umkreuzten Enden fahren zu lassen, zog er aus dem dunklen Gehölz des Bettgestells einen kunstvoll geschnitzten Dolch mit Elfenbeingriff. In der gleichen fließenden Bewegung, die die orangefarbene Frucht halbierte, schwang auch das schimmernde Moskitonetz dicht um die Bettstatt, die Welt von der Intimität ihrer Begegnung ausschließend. Gelblich fahler Saft rann an Passions Unterarm hinab, als er die halbierte Frucht anhob. "Eine Hälfte davor... die andere danach." Ein laszives, gleichsam verträumtes Lächeln zeichnete seine makellosen Züge. Jerry wimmerte erstickt, die Augen drohten aus ihren Höhlen zu springen, aber er besaß Verstand genug, nicht lautstarken Protest anzumelden. Ungerührt beugte sich der Key vor, um wie angekündigt eine Fruchthälfte über Jerrys Kopf auf den hellen Laken abzusetzen. Anschließend nahm die andere Hälfte Residenz auf Jerrys Brust, direkt zwischen den hervortretenden Brustmuskeln. Passion lächelte noch immer zärtlich, dann funkelten die schwarzen Augen wie elektrisiert auf und seine Rechte fuhr messerscharf in das Fruchtfleisch. Saft spritzte hoch, die dunklen Kerne flogen zahlreich über Brust und Laken, das gelblich-grüne Fruchtfleisch besudelte gleichermaßen Jerrys wie auch Passions Oberkörper. Mit einem perlenden Auflachen leckte sich der Key raubtierhaft über die triefende Hand, den Unterarm hinunter, fing dann Fetzen der Frucht ein, um sie mit genießerisch zuckender Zunge über Jerrys entsetzter Miene zu verteilen. "Seht diese Frucht, mein Herr. Sie ist mein Patron." Der Key träufelte zerdrückten Fruchtsaft über Jerrys verzerrten Mund. "Kostet dieses Aroma. Mutet es Euch nicht süß, prachtvoll, verheißend an?" Passion enthüllte seine blendend weißen, kleinen Zähne zu einem geisterhaften, euphorischen Lächeln, das sich in ein bösartiges Kichern wandelte. "Aber sie ist wie das Leben selbst... zuerst voller Versprechungen, doch dann sauer-herb mit vielen Kernen." Er lud eine triefende Handvoll der kleinen Fruchtsteine in seinen Mund und kaute mit verzückt geschlossenen Augenlidern, hinter denen es wild zuckte. "Doch ich will Euer Dasein nicht mit Sorgen beschweren, mein Herr", gurrte er zuckrig, streichelte mit der klebrigen Hand über Jerrys bleiches Gesicht. Mit einer weiteren Handumdrehung schnürte er Jerrys Luftzufuhr noch stärker ein. "Ich werde Euch zu Diensten sein, mein Herr", hauchte er mit halb gesenkten Lidern, streichelte liebkosend über die Landschaft aus Fruchtfleisch und zitterndem Leib. Jerry zappelte, wand sich verzweifelt, in Todesangst, bäumte sich auf, quälte sich mit vergeblichem Versuch, Sauerstoff zu erhaschen. Der Key lächelte sonnig, als Adrenalin unter ihm explodierte und sich Jerrys Erektion in seinen Oberschenkel bohrte. "Ihr seid ein Ehrenmann, mein Herr, Ihr werdet sicher vollendet Eurem Versprechen nachkommen", zwitscherte Passion aufreizend, griff sich unter den Sarong und löste ohne Umschweife das Stoffdreieck. Jerry keuchte pfeifend, hieb die Hacken in die Matratze, mühte sich um Gegenwehr, kämpfte ungehemmt wie ein Tier um Befreiung, instinktgesteuert und verzweifelt. Passion summte leise, ging in die Hocke, eine halbe Umdrehung der Garotte hinzufügend, während unter dem Champagnerton seiner Haut aus der Tiefe schwarze, verschnörkelte Tätowierungen erschienen. Den gesamten, schlanken Leib vereinnahmten, züngelnden Flammen gleich. Der Key sammelte Fruchtstücke auf, zerquetschte sie in seiner Rechten, um dann, mit dem Saft besudelt, Jerrys von animalischen Trieben aufgerichtetes Glied in sich einzuführen. Diesem entwich ein panisches Winseln, das sich mit dem lustvollen Schrei des Keys mischte, der sich nun geschmeidig, in ekstatischem Tanz über ihm wand, den Kopf in den Nacken geworfen. Eine drängende, dunkle Melodie kehlig ausstoßend, untermalt von Seufzern und hastigen Atemzügen zwang Passion durch Muskelkontraktion Jerry Übermenschliches ab, gleichzeitig Reste der Frucht verschmierend, bis ihm der Fruchtsaft aus den Mundwinkeln sickerte. Alle Farbe wich aus den schwarzen Augen, lediglich die bleichen Augäpfel rollten gespenstisch in ihren Höhlen, während rauschhaft-psychedelische Farben um die verschlungenen Körper züngelten wie eine Aura des Wahnsinns. Wie um die orgiastische Vereinigung noch zu steigern, drehte der Key mit der Linken immer weiter an der Drahtschlinge, bis Jerrys Leib letal kollabierte. Passion aber lebte den Rausch mit aufpeitschenden Zuckungen aus, bis er atemlos und ermattet über der Leiche zusammenbrach. Nach einigen Augenblicken der Rückbesinnung auf seine Situation löste er sich und rollte sich katzenhaft auf den Rücken ab, lächelte träumerisch in den Betthimmel. "Es war ein Vergnügen, Ihnen zu Willen zu sein, mein Herr", summte er beschwingt, setzte sich dann auf und hob die zweite, unversehrte Fruchthälfte an. Den überschüssigen Saft über die tief von Leidenschaft gedunkelten Lippen rinnen lassend grub er mit bloßen Fingern das Fruchtfleisch hungrig aus der Schale. Zerbiss geräuschvoll die Kerne, wischte mit dem Handrücken immer wieder über Kinn und Brust, wo sich Ausläufer seines Mahles fanden. Gesättigt, auf mehr als eine Weise, entstieg er dem Bett, strich seinen Sarong glatt und wechselte mit einem undeutbaren Lächeln auf dem Gesicht zu einer kissenbeladenen Hängematte hinüber. Während die Tätowierungen auf seinem Leib verblassten, befand er träumerisch, dass morgen noch genug Zeit war, seine geliebte, über zwei Meter Länge messende Variante einer Nepenthes zu füttern. @3--- zur Info @3--- + Passionsfrucht (botanisch: Passiflora edulis) Es gibt 400 Arten der Gattung Passiflora, von denen einige zauberhaft schöne Blüten hervorbringen. Die Früchte der verschiedenen Arten sind unterschiedlich groß, rund, oval, in der Farbe gelblich, weinrot, purpurviolett bis dunkelbraun. Die schrumpelschalige Frucht besitzt ein großes Kerngehäuse, das neben zahllosen, schwärzlichen Kernen eine weiße bis gelbliche, geleeartige Masse enthält. Die Passionsfrucht schmeckt erfrischend süß-säuerlich und hat ein ausgesprochen exotisches Aroma. Die Heimat der verschiedenen Arten der Passionsfrucht (u. a. Granadilla und Maracuja) sind die Länder Mittel- und Südamerikas. Der Anbau findet vor allem in Australien, Neuseeland, Südafrika, Kenia, in Kalifornien und auf Hawaii statt. Angeboten werden Passionsfrüchte hier zu Lande hauptsächlich im Frühsommer und Sommer. Die übrige Zeit des Jahres kommen Früchte aus Kenia und Südamerika zu uns. Passionsfrüchte sind reich an Vitamin C, Eiweiß und Niacin. Sie sollen schlaffördernde sowie blutdrucksenkende Wirkung haben. Zum Rohverzehr werden die Früchte halbiert und das Fruchtfleisch herausgelöffelt. Die Kerne werden mitgegessen. Weitere Verwendung finden Passionsfrüchte in Obstsalaten, zu Speiseeis, Quarkspeisen, Pudding und anderen Süßspeisen. + Nepenthes= Kannenpflanze, fleischfressend @3--- ENDE @3--- Danke fürs Lesen! (harharhar) kimera PRODUKTIONSNOTIZEN Ein Beitrag zu Neko-chans Forbidden Taste-Challenge, wenn auch ganz sicher nicht in der Form, in der sie sich diesen vorgestellt hat ^_~ Ich bin kein Freund von Key-Stories, da ich Rollenklischees, wenn sie dem uke-seme-Schema entsprechen, nicht besonders favorisiere, zudem ist die Versklavung von Charas auch nicht mein präferierter Zustand ^_^° Dass es hier ein wenig...unappetitlich zugeht, hat mir beim Verfassen diebisches Vergnügen bereitet, und Passion beherbergt eine Pflanze, der man manchen unliebsamen Zeitgenossen mal vorstellen möchte ^_~ *justkidding* Eine weitere Herausforderung hatte sich damit auch erledigt: nekro einzubauen, ohne in Untiefen abzurutschen ^_^°